Vernetzt in den Quartieren


Geschätzte Vorstände und Quartiervereinspräsidentinnen und -präsidenten, wenn ihr ein Projekt oder eine Naturaufwertung in eurem Quartier zusammen mit uns auf die Beine stellen möchtet: Unsere Türe steht offen für einen Anlass oder eine Naturführung zum Beispiel.

Wir freuen uns auf gemeinsame Veranstaltungen. Lasst uns die Stadt grüner und unsere Quartiere zu schönen Treffpunkten machen, in welchen wir auch gerne verweilen. Nicht jede Ecke eignet sich für ein Naturschutzgebiet, das ist uns bewusst. Aber fast jede Ecke hat das Potenzial, die Biodiversität in unserem engen Siedlungsraum zu fördern. Und davon profitieren wir alle vor unserer Haustüre, im eigenen Quartier! 


Christoph Noger, Präsident NVS

Schon in meinem ersten Amtsjahr als neuer Vereinspräsident setzte ich mir die Vernetzung mit den Partnerorganisationen, vor allem aber mit den Quartiervereinen, zum Ziel.

Wir alle kennen die grosse Herausforderung: Sowohl Naturschutzvereine als auch Quartiervereine haben einige treue Mitglieder, welche an jedem Anlass dabei sind. Aber mit der Zeit werden diese Aktiven weniger. Wir leisten unsere Naturschutzarbeit nicht irgendwo. Nein, wir leisten sie in der Stadt St.Gallen, in euren Quartieren, in eurem Zuhause. Deshalb haben wir begonnen, Aktivitäten mit den Quartiervereinen zusammen zu planen und durchzuführen. Meiner Meinung nach hat diese Idee auch das Potenzial, dass unser Naturschutzgedanke lokal in die Quartiere hinausgetragen wird. Wenn die Ideen auch gelebt werden, dann verbessern wir unsere Stadt.

 

Das erste Projekt organisierten wir 2021 zusammen mit dem Quartierverein St.Fiden-Neudorf.

Unsererseits bestand das Anliegen, während der Amphibienrettungszeit im Frühling die Sicherheit und den Schutz unserer Helfer/innen und unserer Amphibien zu erhöhen, also auch jener Personen, die im Quartier wohnen. Dies wollten wir mit einer temporären Tempo30-Zone an der Kesselhaldenstrasse entlang des Ostfriedhofes zur Dämmerungszeit erreichen. Hierfür brauchten wir die Unterstützung des Vorstandes des Quartiervereins. Nach meiner Schilderung der Thematik hat der Vorstand das Anliegen unterstützt. Und siehe da: 2022 konnte die temporäre Tempo30-Zone bereits eingeführt werden, dank der Zusammenarbeit und auch weil beide Seiten kompromiss- und dialogbereit waren. 

 

Weiter ging es im Juli 2022 mit einem «Tag der offenen Tür» beim Bildweiher.

Der Quartierverein Winkeln und der NVS luden gemeinsam zu einem geselligen Informationsanlass mit einem Umtrunk und einer kleinen Verpflegung ein. Die Führungen wurden von mir als Schutzgebietsverantwortlichem und dem Landschaftsarchitekten Christian Hänni geleitet. 

Wir hatten Wetterglück und es kamen während rund drei Stunden um die 100 Besucher und Besucherinnen, viele davon aus dem Quartier. Beide Vereine zusammen zogen eine sehr positive Bilanz. Es macht Freude, wenn die ehrenamtliche Arbeit Anklang findet und geschätzt wird. 

 

Anfang September wurde im Osten der Stadt, zusammen mit dem Quartierverein St.Fiden-Neudorf, eine «Fetzelaktion» von unserem Vorstandsmitglied Magdalena Fässler organisiert.

Es wurden mehrere 35-Liter-Säcke mit Abfall gefüllt. Ist das nun Naturschutzarbeit oder eher Aufgabe für den Quartierverein? Ich denke, es ist im Interesse von uns allen, dass kein Abfall herumliegt. Vielleicht können wir mit solchen Anlässen sogar jüngere Personen sensibilisieren und motivieren, sich für die aktive Natur- und Quartiersarbeit zu engagieren.

 

In der Stadt St.Gallen haben wir 18 Quartiere. Die enge Zusammenarbeit zwischen NVS und Quartiervereinen hat erst begonnen.